„Und? War das Vorstellungsgespräch erfolgreich?“ Bernd S., 56 Jahre, Ingenieur, lässt die anderen nur kurz zappeln: „Ja!“ Nach der 364. Bewerbung, in Eigeninitiative verschickt, nicht getrieben durch Druck vom Amt. Aber: „Ohne Euch hätte ich nicht durchgehalten!“ Er meint das Projekt „*nea Neustart“ und den seit 2006 gemeinnützig wirkenden Verein *nea e.V., dessen rund 160 Mitglieder ein „Handicap“ haben: Sie sind hochqualifizierte Fachkräfte und Akademiker – trotzdem arbeitssuchend oder in prekärer Erwerbslage. *nea e.V. bietet ihnen ehrenamtlich ein Selbsthilfenetzwerk, in dem sie sich gegenseitig Mut machen, weiterbilden und unterstützen, denn Arbeitslosigkeit und Prekariat sind keine selbstverursachten Einzelphänomene, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Folgen sind u.a. Verlust beruflicher Kontakte, Verarmung, Depression, Isolation und auch ein großer volkswirtschaftlicher Schaden. Hier setzt *nea e.V. an, enttabuisiert, klärt auf, bietet und fordert Veränderungen.
Seit zwei Jahren ist die Initiative „180° Wende“ in Köln und Nordrhein-Westfalen mit einem breit gefächerten Hilfsangebot nach dem „Streetworker-Prinzip“ aktiv. Um junge Menschen vor Isolierung, Kriminalität, Kriminalisierung oder Radikalisierung zu schützen, hat „180° Wende“ ein stadtweites Netzwerk geschaffen, in dem sich junge Menschen auf Augenhöhe begegnen. Probleme werden erfasst, Auswege aufgezeigt und die Betroffenen zu den bereits vorhandenen sozialen Angeboten in der Stadt begleitet. Die Initiative hat stabile Kontakte zu Ämtern, Behörden, der Polizei, Jugendämtern und Gerichten aufgebaut. „180° Wende“ engagiert sich bei Motivationsproblemen, Misserfolg in Schule und Beruf, familiären Schwierigkeiten, Suchtproblematiken und Radikalisierung. Es geht aber auch darum, den jungen Menschen neben den konkreten Hilfsangeboten und auf Grundlage der geltenden Rechtsordnung persönlichkeitsbildende Maßnahmen verbunden mit größtmöglicher Selbstverantwortung für ihr Leben aufzuzeigen.
Im „ABC – Anderes Burnout Café“ organisieren Coaches und Therapeuten spezielle Selbsthilfeabende für lösungsorientierte Wege aus der Krise unter dem Motto „Burnout? Nein danke!“. Bisher haben mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an über 30 themenzentrierten Abenden in Neuss und Köln teilgenommen – weitere Städte werden folgen. Mit einem stimmigen Konzept und bewährten Coaching-Methoden haben sie ihre Fähigkeiten im Umgang mit seelischen Belastungen im beruflichen und privaten Alltag ausbauen und so innere Stärke gewinnen können. Hinter der Idee steht der gemeinnützige Verein Initiative für Gesundes Leistungsklima e.V., der mit einem Mix aus Veranstaltungen wie Filmabenden, Gesprächskreisen, Informationsabenden, einer Website und dem 'ABC' zur Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen beiträgt.
„Basketball im Rollstuhl“ hat sich zum Ziel gesetzt, dieser Sportart in der Region München und Umgebung einen Namen zu machen. Der dahinterstehende Verein Rollstuhlbasketball München e.V. schafft eine Plattform für die spektakuläre und faszinierende Sportart auf vier Rädern für alle interessierten Menschen – egal ob behindert oder nicht, weiblich oder männlich, jung oder alt, aktiv oder als Fan. Mit diesem Grundsatz möchte der Verein die sportliche Förderung von Interessierten an dem Sport, bis hin zur Qualifikation einzelner Sportler für Auswahlteams sowie die Entwicklung der gesamten ersten Mannschaft für höhere Ligen auf Amateurbasis verwirklichen.
Das Ziel der Initiative „Berliner Schulpate“ ist die Förderung von Grundschulkindern in sozial schwierigen Kiezen Berlins, indem sie Perspektiven und Einblicke über den schulischen Tellerrand hinaus kennenlernen. Im Fokus steht dabei das aktive Kennenlernen von Berufen in und außerhalb der Schule. Dafür setzt „Berliner Schulpate“ auf ein Netzwerk von Unternehmen aus der Berliner Wirtschaft und Ehrenamtlichen, die gemeinsam Grundschulen in ihrer Nachbarschaft unterstützen.
Mehr als jede zweite Schülerin und jeder zweite Schüler in München stammt aus einer Familie, die aus dem Ausland nach München eingewandert ist. Für den schulischen Erfolg sind die Unterstützung der Eltern, ihr Wissen über das Schul- und Bildungssystem und eine gute Zusammenarbeit zwischen Familie und Schule von großer Bedeutung. Um aus sprachlicher Sicht noch mehr Migrantengruppen zu erreichen, wurde das Projekt "BildungsBrückenBauen" ins Leben gerufen. Mehrsprachige Ehrenamtliche werden zum Thema "Das bayerische Schulsystem" qualifiziert und engagieren sich als sprachliche und kulturelle Mittlerinnen und Mittler bei Elterngesprächen sowie als Übersetzerinnen und Übersetzer für muttersprachliche Elterninformationsveranstaltungen. Auf diese Weise bauen sie „Bildungsbrücken“. Das Angebot ist für Schulen und Institutionen im Bildungsbereich kostenfrei. Bisher decken mehr als 90 Ehrenamtliche über 62 Sprachen ab.
Die Tageseinrichtung soll 12- bis 17-jährigen Kindern in München, die unterhalb der Armutsgrenze leben (laut Statistik 21.000), eine fixe und wochentägliche Anlaufstelle sein. Sie ist auf zwei Säulen aufgebaut: einerseits warmes Essen, professionelle Betreuung der Hausaufgaben und Nachhilfe, um einen guten Schulabschluss zu erlangen. Andererseits ein Boxtraining, um Aggressionen abzubauen und durch Präventionskurse Gewalthandlungen vorbeugen zu lernen. In der Tageseinrichtung lernen die Kinder den respektvollen Umgang miteinander, Disziplin und Durchsetzungsvermögen. Sie übernehmen Verantwortung und eröffnen sich neue Perspektiven für die Zukunft. Ebenso dient die Tagesstätte als Bindeglied zwischen Ämtern, Schulen und Eltern, um Schuleschwänzen, aggressives Verhalten im Unterricht und auf der Straße, Drogen- oder familiäre Probleme zu lösen. Die Jugendlichen sollen einsehen, dass Gewalt keine Lösung ist, und sich hier wie in einem zweiten Zuhause wohlfühlen.
Der „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Landesverband Niedersachsen e.V.“ widmet sich seiner zeitgemäßen Umstrukturierung und hat dafür das Projekt „Lagerfeuer 2.0 – Ehrenamtliche im digitalen Wandel der Zeit“ initiiert. Das Ziel des Projektes ist die Überwindung erkennbarer Schwächen in der historisch gewachsenen Organisationsstruktur und die Anpassung an die sich verändernden Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen, insbesondere mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung. Das Projekt entwickelt Maßnahmen zur Entlastung von Ehrenamtlichen sowie zum zeitgemäßen Umgang mit dem digitalen Wandel. So sollen auch in 100 Jahren noch drei Männer über dem offenen Feuer Kesselgulasch kochen, während eine Meute lachender, müder und schmutziger Mädchen und Jungen von ihren Abenteuern zufrieden ins Lager zurückkehren.
„CHAMPIONS ohne GRENZEN“ (kurz "ChoG"), setzt sich seit 2012 für die Teilhabe und Integration von Flüchtlingen in die deutsche Gesellschaft ein. Eine sehr gute Möglichkeit für nachhaltige Integration ist dabei Sport, insbesondere Fußball. Durch Trainings, Orientierungstouren in der Berliner Kulturlandschaft, Sozialberatung und Vernetzungsarbeit unterstützt der Verein Flüchtlinge aus aller Welt darin, in der neuen Heimat anzukommen. „CHoG“ trägt dazu bei, eine umfassende Willkommenskultur für Flüchtlinge in Deutschland zu etablieren. Ziel der Vereinsarbeit ist es, den Menschen in Flüchtlingsunterkünften neue Perspektiven zu vermitteln. Es werden offene und kostenlose Trainingsangebote geschaffen, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine kurzweilige Unterbrechung des häufig trostlosen Lebensalltags ermöglichen. Die Trainings eröffnen den Flüchtlingen einen Weg aus der räumlichen und sozialen Isolation. Sie können aktiv ihre Freizeit gestalten und an der Gesellschaft teilhaben.
Sonderpreis der Bundeskanzlerin 2014
„climb“ steht für „clever lernen, immer motiviert bleiben“ und der Name ist Programm. Mit einem innovativen pädagogischen Programm begeistert „climb“ Grundschulkinder und junge Erwachsene in den Ferien fürs Lernen. Über „climb“ lernen Kinder, was in ihnen steckt; das Programm macht aber auch junge Lehrer stark. Gemeinsam gestalten alle eine gerechtere Bildungslandschaft. In einer Welt, die Lernen mit Zwang verbindet und auf wachsende Komplexität mit Angst und Anpassung reagiert, tritt „climb“ an, um bei großen und kleinen Menschen Lust auf Lernen und Mut zur Verantwortung zu wecken und leistet damit einen Beitrag zu einer mutigeren Gesellschaft.
„Clowns ohne Grenzen Deutschland e.V.“ entsendet weltweit Künstler in Flüchtlingslager und Krisengebiete. Der Verein wurde 2007 als gemeinnütziger Verein ohne politische und religiöse Ausrichtung gegründet. Der Zweck ist die Verbreitung von Lachen, Hoffnung und Freude bei Kindern und ihren Familien, die unter schwierigen Bedingungen leben. Mit ihrem Können tragen die Clowns zur Verbesserung ihrer Situation bei und stärken so ihr Umfeld mit positiven Erinnerungen. In den Shows sind nicht nur Humor eingeflochten, sondern auch Aspekte von Freundschaft, Respekt und Stärkung des Selbstbewusstseins. Der Verein kooperiert mit deutschen und internationalen Partnern und achtet auf die Nachhaltigkeit seiner Projekte. Der Verein konnte seit seiner Gründung weltweit 23 Reisen durchführen. Dabei wurden umfangreiche Erfahrungen hinsichtlich unterschiedlichster Krisen gesammelt. Auch in Deutschland ist der Verein in der Flüchtlingshilfe aktiv.
Im Stadtteil Münster-Kinderhaus, der als sozialer Brennpunkt gilt, sind viele Kinder auf Grund ihrer Herkunft, Sprache, Hautfarbe, Religion oder der finanziellen Situation in ihrem Grundrecht auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe benachteiligt. Die ausschließlich von Schülern geleitete „Courage Schülerstiftung“ entstand 2006 aus der Idee heraus, die Grundschulkinder in Münster-Kinderhaus zu fördern und Courage, Willenskraft und Engagement als wichtige Werte in der Gesellschaft zu vermitteln. Für die „Courage Schülerstiftung“ engagieren sich derzeit 53 Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums von der fünften bis zur zwölften Klasse. Das Ziel einer verbesserten Teilhabe der benachteiligten Grundschulkinder in Münster-Kinderhaus erreicht die Stiftung über vier Aktivitäten: individuelle Patenschaften, regelmäßige Ferienworkshops, Leseabende sowie Cou-Kids-Spielegruppen am Nachmittag. In den letzten zwölf Monaten hat sie mit ihrem Engagement ca. 350 Grundschulkinder erreicht.
„Crystal Selbsthilfe Bautzen“ ist ein offener Treffpunkt von ehemaligen Crystal-Konsumenten und findet regelmäßig als eine Art loser Stammtisch beim Billard oder Bowlen statt. Innerhalb dieses ungezwungenen Kontextes werden persönliche Probleme mit Suchtdruck und der Bewältigung des Alltags erörtert und reflektiert. Zusätzlich zum offenen Treffpunkt stehen alle Mitglieder in einer geschlossen Facebook-Gruppe miteinander in Kontakt. Ziel ist es, den jungen Erwachsenen den Rahmen eines suchtmittelfreien Umfeldes zu bieten. Die Betroffenen sollen die Möglichkeit haben, Rat und Hilfe auf Augenhöhe zu bekommen, die es ihnen perspektivisch ermöglichen dauerhaft abstinent zu werden und wieder ein "normales" Leben zu führen können.
Das „Deutsche Hepatitis C Forum e.V. – DHCF“ arbeitet seit 1997 in der Selbsthilfe. In den Anfangsjahren waren die Hauptaufgaben des Vereins das Sammeln von Informationen rund um das Hepatitis-C-Virus. Oftmals wurden die Informationen aus dem Englischen für Laien übersetzt. Die Diagnose Hepatitis C ist für die Betroffenen oft ein Schock. Die Angst, das Umfeld zu infizieren, verringert deutlich die Lebensqualität. Viele Betroffene schweigen über ihre Erkrankung aus Angst vor sozialer Ausgrenzung, Scham und oftmals auch, weil zu wenig Informationen über Hepatitis C in der Öffentlichkeit bekannt sind. Der Verein versucht mit Menschen über Hepatitis C zu sprechen, Aufklärung zu betreiben, Ängste abzubauen und den Betroffenen Mut zu geben.
„DRK-Nachbar“ bringt Menschen zusammen, die gemeinsam Ideen zur Nachbarschaftshilfe entwickeln und sie umsetzen. Das Konzept von „DRK-Nachbar“ basiert auf übertragbaren, erprobten Methoden und Erfahrungen. Die Einwohner werden von Anfang an in die Gestaltung ihres Sozialraumes einbezogen und beteiligen sich an der Umsetzung ihrer eigenen Ideen. Dabei werden sie fachkundig begleitet und gefördert. So entstehen bedarfsgerechte Angebote, die von vielen Menschen nachhaltig getragen werden.
Obwohl Dystonie nach Parkinson und essentiellem Tremor die dritthäufigste neurologische Bewegungsstörung ist, hat kaum jemand von der unheilbaren Krankheit gehört. Viele der geschätzten 160.000 Betroffenen in Deutschland sind wegen ihrer unnatürlich verdrehten Gliedmaßen den Blicken und Beleidigungen Anderer ausgesetzt. In vielen Fällen ziehen sich die Betroffenen zurück und geraten so in die soziale Isolation. Das Hauptziel von „Dystonie Treff online e.V.“ ist es, diese Zustände zu verhindern. Der Verein steht an sieben Tagen der Woche ohne feste Bürozeiten und über Ländergrenzen hinweg als Online-Selbsthilfegruppe zur Verfügung. Er informiert umfangreich über die Krankheit, beantwortet Fragen telefonisch, nutzt seine zweisprachige Website und die sozialen Medien, um schnell auf Anfragen von Betroffenen und anderen Interessierten reagieren zu können.
In vielen Landkreisgemeinden gibt es keinen zentralen Ansprechpartner für eine Engagementberatung im Ehrenamt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger mit Erfahrung wollen sich in ein Ehrenamt einbringen, dies geschieht jedoch meist zufällig und mit wenig Vorbereitung. Deshalb bietet das Mehrgenerationenhaus in Dachau "Ehrenamtliche Engagement Beratung". Im Rahmen des bundesweiten Modellprojektes 'Erfahrungswissen für Initiativen' (EFI) finden sechstägige Fortbildungen für Bürgerinnen und Bürger mit Berufs- und Lebenserfahrung statt. Die Teilnehmer (EFIs) werden durch die zertifizierte Ausbildung befähigt, selbständig ehrenamtliche Projekte zu initiieren und zu organisieren. Ein langfristiges Ziel ist es, alle Gemeinden mit einem Ehrenamtsmanager auszustatten und die EFIs zur tragfähigen Säule der Ehrenamtstätigkeit im Landkreis Dachau zu machen.
Bei „Ein Tag im Leben von ...“ nehmen Jugendliche für einige Stunden des Tages am Leben eines anderen Menschen teil und können so dessen Beruf, Alltag und Denken kennenlernen. Sie treffen auf Frauen und Männer aus verschiedensten Berufsfeldern. Sie schauen ihnen bei ihrer Arbeit über die Schulter. Sie begleiten sie auf dem Weg zur Arbeit. Sie begleiten sie auch in ihrer Freizeit. Besucher und Besuchte essen gemeinsam, sie sprechen über den Tag, den Beruf und dessen Stellenwert im Leben und über Momente des Glücks. Die Jugendlichen treffen auf Menschen, die ihrer Arbeit gerne und mit Engagement und Motivation nachgehen. Die Begegnungen sind individuell und persönlich. Es treffen sich immer zwei Menschen, die in einen Dialog miteinander treten: der jugendliche Besucher und der Besuchte.
„EinDollarBrille e.V.“ hilft Menschen in einkommensschwachen Ländern, die bislang mit einer Fehlsichtigkeit leben mussten. Die weltweit rund 150 Millionen betroffenen Menschen leben häufig von weniger als einem US-Dollar am Tag und können sich daher keine Brille leisten. Die „EinDollarBrille“ kann von Menschen vor Ort nach einem Biegetraining hergestellt und an Landsleute verkauft werden. Die Materialkosten für eine Brille liegen bei rund einem US-Dollar, der Verkaufspreis bei bis zu drei Tageslöhnen. Bisher ist das Projekt in acht Ländern verbreitet. Die Expansion in weitere Länder wird durch Spenden finanziert. Aus dem Verkaufspreis der Brillen werden die Gehälter im Land bezahlt und Material für neue Brillen nachgekauft. Der Verein ermöglicht so eine kontinuierliche, finanziell unabhängige augenoptische Grundversorgung der Bevölkerung in Entwicklungsländern.
"elhana Lernpaten e.V." setzt sich für Chancengerechtigkeit in der Bildung ein. Ehrenamtliche Lernpatinnen und Lernpaten gehen direkt in die Familien, um bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen im Kreuzberger Graefekiez eine individuelle Lernförderung zu bieten. Die Eltern werden so in den Lern- und Entwicklungsprozess einbezogen und der Familie als Ganzes gelingt es, dem Lernen und der Bildung einen Platz im Familienleben einzuräumen. Angesichts oft geringer Bildungs- bzw. Schulerfahrung der Eltern ist dies ein enormer Fortschritt für die ganze Familie. Die Lernpatenschaft unterstützt und fördert Kinder individuell und wird ergänzt durch Beratungs- und Coachingangebote sowie eine intensive Vorbereitung auf den mittleren Schulabschluss (MSA-Kurse). Die ehrenamtlichen Lernpatinnen und Lernpaten werden durch den "elhana Lernpaten e.V." unterstützt und in ihrer Arbeit begleitet. Gleichzeitig kooperiert der Verein mit verschiedenen Bildungs- und Jugendhilfeeinrichtungen im Kiez.
enpact e.V. wurde 2013 gegründet, um den Austausch und die Beziehungen zwischen Jungunternehmern aus den Start-up-Szenen Europas und der MENA-Region zu stärken. Seitdem wird das vom Auswärtigen Amt geförderte Mentoring-Programm „engage – participate – act“ für vielversprechende Jungunternehmer erfolgreich umgesetzt. Pro Jahr erhalten 60 Start-ups aus sieben Ländern ca. 3.500 Stunden Pro-bono-Leistungen durch erfahrene Unternehmer. Bislang konnten so schon 2.000 Jobs geschaffen werden. Im Fokus des Programms stehen der horizontale Wissenstransfer und die Förderung interkulturellen Verständnisses zwischen den Jungunternehmern. Neben dem Austausch und der Diskussion unternehmerischer Werte wird auch gesellschaftliches Engagement vermittelt. Dadurch entsteht ein brückenbauendes Netzwerk verantwortlicher Führungskräfte, die zum einen ein Beispiel gelebter Völkerverständigung zwischen Orient und Okzident sind und zum anderen innovative Lösungen für dringend benötigte Arbeitsplätze bieten.
Im Ort Oberstedten im Taunus ist aus einer Bürgerinitiative ein echter Generationen-Treffpunkt im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus entstanden. Das Ziel von „Alte Wache“ ist das Zusammenbringen von Menschen im Rahmen eines Kultur- und Familienzentrums. Dafür wurde ein 6-Säulen-Modell entwickelt, basierend auf einem regelmäßig geöffneten, ehrenamtlich betriebenen Café mit Kinderspielzimmer, einer Kleinkunstbühne, einem Laden, Kursen und Workshopangeboten, einem Beratungsangebot und Vermietung. Auslöser der Initiative waren Faktoren wie die zunehmende Verödung des Ortskerns von Oberstedten, die für Familien und Senioren belastende Verkehrsanbindung nach „draußen“ und die wachsende Vereinsamung vieler Bürgerinnen und Bürger.
„Flüchtlingspaten Hückelhoven“ – gemeinsam viel bewegen! Ehrenamtlich Tätige tragen dazu bei, dass sich Flüchtlinge im Alltag besser zurechtfinden, und vermitteln ihnen Sicherheit und Akzeptanz. Sie wollen die Ist-Situation der Flüchtlinge in Hückelhoven verbessern, Integration ermöglichen und Vorurteile und Ängste innerhalb der Bevölkerung abbauen. Begleitung bei Arztbesuchen, gemeinsame Freizeitgestaltung, Vertrautmachen mit der neuen Umgebung – die Aufgaben der Flüchtlingspaten sind so zahlreich wie die Länder, aus denen die Flüchtlinge kommen. Oberstes Ziel aller Maßnahmen ist es, die Flüchtlinge zu stärken und zu befähigen, ihr Leben in Zukunft selbstbestimmt und allein gestalten zu können – Hilfe zur Selbsthilfe! Zahlreiche Menschen aus Hückelhoven engagieren sich ehrenamtlich im Projekt und bringen sich mit ihrer Vielfalt und ihren unterschiedlichen Stärken und Fähigkeiten ein. Dabei erfahren sie Unterstützung und Begleitung durch starke Kooperationspartner.
Die Initiative „FoodFighters“ setzt sich aktiv für den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln ein. In diesem Rahmen leistet die Initiative Aufklärungsarbeit zum Thema Lebensmittelverschwendung und nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln. „FoodFighters“ organisiert hierfür Veranstaltungen, Konferenzen und Aktionen für ein breites Publikum. So werden beispielsweise Kochkurse an Schulen und spezielle Schulungen für Multiplikatoren durchgeführt. „FoodFighters“ arbeitet gleichzeitig am Aufbau eines fachspezifischen, internationalen Netzwerkes aus Einzelpersonen, Organisationen, Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen, die den verantwortlichen Umgang mit Lebensmitteln verfolgen.
Das Kinderkrebsprojekt „Fruchtalarm“ ist im Jahr 2010 aus der Betroffenheit einer Bielefelder Familie entstanden und finanziert sich rein über Spenden. Seitdem rollt die mobile Kindercocktailbar einmal wöchentlich über die Flure von zehn Kinderkrebsstationen in Deutschland. Beim „Fruchtalarm“ werden aus verschiedenen Säften und Nektaren, Sirupsorten und Eiswürfeln bunte und geschmacksintensive Fruchtcocktails kreiert. Die leckeren Drinks mixen die jungen Patienten direkt am Krankenbett nach den eigenen Wünschen. „Fruchtalarm“ fördert so die Aktivität, Selbstbestimmung und Lebensfreude und bietet in einem fremdbestimmten Klinikalltag eine Abwechslung für die erkrankten Kinder und Jugendlichen. Durch die Chemotherapie, die die Patienten passiv über sich ergehen lassen müssen, ist die so wichtige Flüssigkeitsaufnahme oft erschwert. „Fruchtalarm“ hilft, die notwendige Kraft für weitere Behandlungen zurückzugewinnen und bringt Freude und Abwechslung in den Klinikalltag.