22. September 2022

Die startsocial-Preisträger stehen fest: Bundeskanzler ehrt soziale Initiativen für herausragendes Engagement

Pressemitteilung

Berlin, 22. September 2022

Bundeskanzler Olaf Scholz hat heute 25 soziale Initiativen im Rahmen seiner Schirmherrschaft für den startsocial-Wettbewerb 2021/22 geehrt. Sieben herausragende Initiativen wurden mit einem Geldpreis ausgezeichnet. Der Sonderpreis des Bundeskanzlers ging in diesem Jahr an den Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe.

startsocial fördert ehrenamtliche soziale Initiativen seit 2001 mit einem bundesweiten Wettbewerb. 100 soziale Initiativen bekamen im Herbst 2021 ein Beratungsstipendium von startsocial. Gemeinsam mit erfahrenen Fach- und Führungskräften arbeiteten sie vier Monate an der Weiterentwicklung ihrer sozialen Initiativen. Die 25 überzeugendsten Initiativen wurden zur Preisverleihung nach Berlin eingeladen. Sieben herausragende Initiativen erhielten Geldpreise von jeweils 5.000 Euro für ihr vorbildliches Engagement, darunter der Sonderpreis des Bundeskanzlers.

Der Bundeskanzler überreichte seinen Sonderpreis an den Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe aus Bonn. Das Projekt „Sprungbrett Pflege“ des Bonner Vereins für Pflege- und Gesundheitsberufe bereitet geflüchtete Menschen, die Interesse an Pflegeberufen haben, auf eine Ausbildung im Pflegebereich vor. Da neben der deutschen Sprache auch Fachwissen zur Pflege vermittelt wird, werden die Weichen für eine berufliche Integration in den Pflegebereich gestellt. Die Bildungskette des Projekts bietet alles aus einer Hand: vom Erlernen oder Verbessern der deutschen Sprache über den Erwerb des Hauptschulabschlusses bis zur Ausbildung zu staatlich anerkannten Pflegefachkräften. Das Projekt besteht seit 2018 und hat seitdem bereits über 300 Projektteilnehmende unterstützt.   

Die sechs weiteren Preisträger sind:
 
10drei e.V. (München, Bayern): Der Verein setzt sich für demokratische Grundwerte ein und entwickelt gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften Bildungsformate für alle Schulformen. Ein Fokus liegt dabei auf einfachen und skalierbaren Formaten, welche die zentralen Aussagen des Grundgesetzes erlebbar machen. Die Vision von 10drei ist eine Gesellschaft, in der die im Grundgesetz enthaltenen Werte wie Würde, Freiheit und Gleichheit Grundlage der alltäglichen Entscheidungsfindung sind.

Confugium (Pouch, Sachsen-Anhalt): Die Initiative in der Gemeinde Pouch hat aus einem ehemaligen Pfarrhaus einen Begegnungsort mit vielfältigem Angebot geschaffen. Es reicht von kulturellen, sozialen, geistlichen, sportlichen bis hin zu bildungspolitischen Projekten und Workshops. Das Confugium ist ein gemeinschaftlicher Treffpunkt für alle Menschen in der Gemeinde Pouch und soll anderen Gemeinden als Pilotprojekt für erfolgreiche Umnutzung von leerstehenden Pfarrhäusern dienen.

Das andere SchulZimmer (Mannheim, Baden-Württemberg): Die Initiative bietet Menschen im Alter von 15 bis 27 Jahren, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, die Möglichkeit, schulextern, den Hauptschul- oder Realschulabschluss nachzuholen. Die individuelle Lebenssituation steht im Mittelpunkt und ist Dreh- und Angelpunkt für Gesprächs-, Betreuungs- und Weiterbildungsangebote. Die Schülerinnen und Schüler begegnen unterschiedlichen ehrenamtlichen Lehrkräften wie zum Beispiel Lehramtsstudierenden und Lehrkräften im Ruhestand.

Elternnetzwerk Magersucht (Köln, Nordrhein-Westfalen): Der Verein hilft Eltern, deren Kinder an Magersucht erkrankt sind. Der Gesprächsnotdienst ermöglicht Eltern innerhalb von 24 Stunden ein erstes Gespräch. Zudem können sich Eltern jederzeit in geschütztem Rahmen mit anderen betroffenen Familien austauschen. Ziel ist es, zu informieren und Handlungs- und Lösungswege aufzuzeigen. Darüber hinaus leistet der Verein Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit und steht im Austausch mit medizinischen Fachkräften.

seite·an·seite (Calw, Baden-Württemberg): Die Initiative seite·an·seite bietet Resilienzförderung und hilft traumatisierten und stressbelasteten Kindern und Jugendlichen im Landkreis Calw. Mit begleiteter Kreativarbeit wie dem „Begleiteten Sandspiel“ trägt der Verein zur Stressreduktion bei. Begonnen hat die Arbeit mit geflüchteten Kindern. Mittlerweile wurde das Angebot aber auf alle Kinder und Jugendlichen ausgeweitet, die einen Bedarf daran haben, mit der alltäglichen Stressbelastung ihres persönlichen und familiären Lebens zurechtzukommen.

Türöffner e.V. – Jobnetzwerk für Geflüchtete (Berlin): Ziel des Vereins ist es, geflüchtete Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dazu vernetzt der Verein geflüchtete Menschen, die auf Arbeitssuche sind, mit Unternehmen und unterstützt die Unternehmen in allen rechtlichen, organisatorischen und vorbereitenden Angelegenheiten. Derzeit besteht das Jobnetzwerk aus über 120 Unternehmen. Wer auf der Suche nach einem Ausbildungs- und Arbeitsplatz ist, kann mit niedrigschwelligen Unterstützungs- und Vermittlungstätigkeiten rechnen.

Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich in seiner Rede bei der Preisverleihung mit großer Anerkennung für das Engagement der sozialen Initiativen, die sich immer, aber auch in den aktuellen Krisen unserer Zeit verlässlich für ihre Mitmenschen einsetzen:

Nun kommen andere Zeiten, die andere Probleme mit sich bringen. Aber ich denke, das, worauf wir immer gründen können, ist, dass es immer Menschen gibt, die etwas tun wollen und dafür sorgen, dass das Miteinander funktioniert. Es zeichnet eben auch Sie alle aus, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben. Sie sehen eine Herausforderung und resignieren nicht, und es ist Ihnen auch nicht egal, wie sich die Dinge entwickeln, im Gegenteil. Sie suchen nach neuen Wegen und Lösungen. Sie packen an. Dabei findet ganz viel statt, was man mit keinem Geld der Welt bekommen kann.

Bundeskanzler Olaf Scholz

Presse- und Bildmaterial
Weiteres Material und Fotos von den Preisträgern finden hier.

Mit der heutigen Preisverleihung findet der 18. startsocial-Wettbewerb seinen feierlichen Abschluss. Die 19. Wettbewerbsrunde läuft bereits. Hier finden Sie die 100 Stipendiaten des Jahrgangs 2022/23.

Über startsocial e.V.

startsocial ist ein bundesweiter Wettbewerb zur Förderung des ehrenamtlichen sozialen Engagements. Die Wettbewerbsrunde 2021/22 steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz. Unter dem Motto „Hilfe für Helfer“ vergibt startsocial jährlich 100 viermonatige Beratungsstipendien und 25 Auszeichnungen, darunter sieben Geldpreise, an herausragende soziale Initiativen. In jeder Wettbewerbsrunde bringen rund 500 Fach- und Führungskräfte als ehrenamtliche Coaches sowie Jurymitglieder ihr Know-how ein. Der Wettbewerb wird seit 2001 veranstaltet und hat bereits über 1.800 soziale Organisationen und Projekte bei ihrer Weiterentwicklung begleitet und unterstützt. Hauptförderer sind die Unternehmen Allianz SE, Deutsche Bank AG, SAP SE, ProSiebenSat.1 Media SE und McKinsey & Company.

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