startsocial-Bundespreisträgerin 2019/20
Leipzig, Sachsen

Dana Ersing

Kontaktstelle Wohnen

Der Projektverbund unterstützt geflüchtete Menschen bei der Wohnraumsuche mit Informationen, Sprechstunden und gezielter Hilfe.

Kontaktstelle Wohnen unterstützt geflüchtete Menschen bei der Wohnraumsuche in Leipzig. Innerhalb des Projekts „Wohn- und Nachbarschaftsberatung" können Geflüchtete auch nach dem Umzug aus der Gemeinschaftsunterkunft Unterstützung bei Fragen rund um Wohnung und Nachbarschaft erhalten. Kontaktstelle Wohnen vermittelt außerdem ehrenamtliche Umzugslotsen, wirbt bei Vermietungen für Toleranz und setzt sich gegen Diskriminierung ein.

„Mich bewegt zu meinem Engagement der Wunsch nach Chancengleichheit und Solidarität unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe und Religionszugehörigkeit.  

Meine vielleicht etwas utopische Vision ist, dass unsere Arbeit bei der Kontaktstelle Wohnen langfristig gar nicht mehr gebraucht wird, da der Zugang zum Wohnungsmarkt für alle erleichtert wird, und Menschen, die in Deutschland ankommen, nicht zunächst auf unbestimmte Zeit in Lagern oder Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden, sondern direkt in eigene vier Wände ziehen können. Das ist nötig, um eine faire Chance zu erhalten, gut in unserer Gesellschaft anzukommen. 

Das startsocial-Stipendium hat uns dazu gebracht, unsere Pläne zu ordnen und genau zu prüfen, was in dem abgesteckten Zeitrahmen für uns auf welche Weise nachhaltig umsetzbar ist. Das Treffen auf andere Initiativen, die sich ebenfalls sozial engagieren, hat uns gezeigt, wie vielseitig sich Menschen für sinnvolle Dinge einsetzen und uns gestärkt, weiterzumachen. Dass wir dann tatsächlich noch einen der sieben Geldpreise gewonnen haben, hat uns sehr gefreut.  

Soziale Initiativen entstehen oft spontan aus einer Notwendigkeit heraus, um einen Mangel in der Gesellschaft zu lindern. In vielen Fällen setzt eine Professionalisierung des ehrenamtlichen Engagements erst nach und nach ein, wenn Zeit für eine kurze Atempause entsteht. Hierfür kann ich das startsocial-Stipendium sehr empfehlen, um kurz innezuhalten und zu prüfen, an welchen Stellschrauben gedreht werden kann, um die Arbeit noch erfolgreicher zu machen und welche Expertinnen und Experten einen dabei unterstützen können. 

Die Coronakrise hatte natürlich auch Auswirkungen auf unsere Arbeit: Obwohl unsere Vor-Ort-Sprechstunden zeitweise nicht stattfinden konnten, ist es uns gelungen, Menschen weiterhin auf der Suche nach eigenem Wohnraum zu begleiten. Wir waren, obwohl es nicht leicht war, erstaunlich arbeitsfähig. Der direkte Kontakt zu den Menschen ist natürlich nur sehr eingeschränkt möglich und auch innerhalb des Teams ist klar geworden, dass der Kontakt über Telefon oder Videokonferenzen den direkten persönlichen Kontakt im Arbeitsalltag nicht ersetzen kann.“

Fotos: © startsocial e.V. / Gordon Welters

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