Nürnberg, Bayern
Erdal Tekin
Aelius Förderwerk e.V.
Aelius Förderwerk e.V. möchte einen nachhaltigen Beitrag zu fairen Bildungschancen leisten.
„Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, welchen Einfluss einerseits individuelle Förderung und andererseits Diskriminierung in der Schullaufbahn auf die persönliche Entwicklung haben können. Junge Menschen sollen unabhängig von ihrem Hintergrund den Gestaltungsfreiraum bekommen, um Visionen und Leidenschaften zu entwickeln. Genau das treibt Veränderungen an, die wir für unsere Gesellschaft benötigen. Speziell in Deutschland zeigen uns zahllose Statistiken, dass die eigene Leistung nicht das entscheidende Kriterium ist, das den Bildungserfolg definiert. Vielmehr determinieren sozioökonomische Faktoren den Weg in einem Bildungssystem, das sich im Gegensatz zu fundamentalen gesellschaftlichen Veränderungen seit über 100 Jahren kaum reformiert hat. Konkret sichtbar wird das besonders bei Einzelschicksalen von Jugendlichen, die innerhalb des Systems auf eine gläserne Decke stoßen, durch die sie sich nicht entfalten können. Damit entgeht uns als Gesellschaft ein großes Potenzial.
Meine Vision ist es, dass Kinder und Jugendliche ungeachtet ihres sozioökonomischen Startpunktes die Chance auf eine selbstbestimmte Gestaltung ihres Bildungs- und Lebensweges ergreifen können. Sie sollen hierfür ein System vorfinden, das ihnen den Freiraum gibt, ihre Talente zu entdecken und weiterzuentwickeln.
Wir haben unsere Arbeit in der Pandemie vollständig digitalisiert, sodass wir uns als deutschlandweites Team remote weiterhin für faire Bildungschancen einsetzen können. Anfangs waren wir mitunter skeptisch, ob und wie das gelingen kann. Doch den Mut zu haben, neue Dinge auszuprobieren, hat sich für uns total ausgezahlt. Der Wille, Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Wege zu gehen, erfordert auch die Bereitschaft, Risiken einzugehen und damit auch zu scheitern. Nur so kann es Fortschritt und Verbesserung geben. Dabei war es mir besonders wichtig, den ehrenamtlichen Mitgliedern des Vereins zuzuhören und ihnen Möglichkeiten zur Mitgestaltung zu geben, sodass sie diesen Wandel intrinsisch mittragen wollen. Die Dynamik, die dadurch entfacht wurde, gibt mir Hoffnung und Demut für künftige gesamtgesellschaftliche Herausforderungen, für die ich mir wünschen würde, dass wir sie gemeinsam resoluter und radikaler anpacken. Das wird aber nur funktionieren, wenn wir gewillt sind, dafür aus der eigenen Komfortzone herauszutreten.“