startsocial-Bundespreisträgerin 2020/21
Lingen, Niedersachsen

Gisela Michalowski

FASD Deutschland e.V.

Seit mehr als 20 Jahren hat der Verein eine Vorreiterrolle in der Hilfe und Selbsthilfe für Menschen mit FASD und deren Bezugspersonen.

Der FASD Deutschland e.V. setzt sich ehrenamtlich für die Prävention der Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) und für die Menschen mit FASD und deren Bezugspersonen ein.

„Antrieb für mein Engagement sind meine Kinder. Als Mutter von vier leiblichen Kindern, einem Adoptivsohn und fünf Pflegekindern sehe ich jeden Tag, dass meine sechs Kinder mit FASD wesentlich mehr Leistung erbringen müssen, sie brauchen viel mehr Anleitung, Wiederholungen, Kraft und Ausdauer. Auch meine erwachsenen Kinder mit FASD benötigen mehr Hilfe und Unterstützung im Alltag. Zur Erleichterung ihres Alltags benötigen meine Kinder mit FASD Hilfe und Unterstützung, die ihnen aber nur unzureichend gewährt wird. Die Versorgung der Menschen mit FASD treibt mich an. Für Menschen mit FASD sollte es passgenaue Hilfen ohne große Kämpfe geben. Die Versorgung der Menschen mit FASD müsste in allen Bereichen des Lebens ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten entsprechend gelingen. Hier würde ich mir mehr politisches Engagement zur Unterstützung der Menschen mit FASD wünschen.

Jedes Kind, das ohne vorgeburtliche Alkoholexposition zur Welt kommt, ist ein Gewinn. Daher liegt mir die Prävention der Fetalen Alkoholspektrumstörung ganz besonders am Herzen. Die größte Vision ist, dass irgendwann keine Kinder mit FASD mehr geboren werden. Mein Ziel ist es, die Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft bekannter zu machen. In meinem Alltag stelle ich immer wieder fest, wie wenig Wissen es über Alkohol in der Schwangerschaft gibt. Darum wünsche ich mir Warnhinweise auf allen alkoholhaltigen Genuss- und Lebensmitteln, damit die Käufer sehen können, dass Alkohol in der Schwangerschaft zu irreparablen Schädigungen des Ungeborenen führen kann. Gleichzeitig könnten diese Warnhinweise für die Prävention der FASD dienen.

Wir haben durch die Coronakrise einen Großteil unserer Arbeit ins Netz verlegt und festgestellt, dass dieses viele Möglichkeiten bietet, die wir vorher nicht genutzt haben. Fazit: Nichts ist unmöglich, solange man es nicht versucht hat! Oder: Alles ist möglich, auch das Unmögliche!“

Fotos: © startsocial e.V. / Gordon Welters

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