Peter Müller

Coach

Peter Müller ist Scrum Master/Agile Coach bei ProSiebenSat.1 Tech Solutions GmbH und war bereits zwei Mal bei startsocial als Coach dabei. Er unterstützte das Projekt Paderborn All-lnclusive im startsocial-Jahrgang 2019/20.

Die soziale Initiative Paderborn All-lnclusive will Vereine und Institutionen dafür gewinnen, die eigenen Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer Behinderung zu öffnen. Das Projekt ist dabei zum einen Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung in Bezug auf ihre Freizeitgestaltung, zum anderen möchte es Vereine und Institutionen bei der praktischen Umsetzung unterstützen. Diese Bemühungen sollen Barrieren im Kopf überwinden und aufzeigen, dass ein inklusives Freizeitangebot möglich ist, ohne dass übermäßig Rücksicht genommen werden muss oder der Spaß dabei verloren geht.

Ein Stück gemeinsamer Weg

  1. Du hast dich wiederholt als startsocial-Coach engagiert. Was waren deine Beweggründe dafür?

    Es macht einfach Spaß! Beim ersten Coaching habe ich gemerkt, dass es ein tolles Gefühl ist, die eigenen Erfahrungen weiterzugeben. Besonders auch zu sehen, wie diese in völlig anderen Bereichen funktionieren. Ich bin ja sonst in technischen Umgebungen unterwegs und nicht in sozialen Initiativen. Zusätzlich habe ich selbst einiges gelernt. Die Schwierigkeiten, mit denen solche Initiativen zu kämpfen haben, und die Leidenschaft der Beteiligten, mit diesen umzugehen und sie zu überwinden, sind beeindruckend.

  2. Worum ging es in deinem Projekt und wie sah das Coaching konkret aus?

    Das Projekt Paderborn All-lnclusive setzt sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderung in Vereinen und Institutionen ein. Hierzu werden sowohl die Menschen mit Behinderung selbst unterstützt als auch die Vereine und Institutionen, um zu klären, wie eine Inklusion am besten bewerkstelligt werden kann. Da das Projekt in Paderborn sitzt, waren wir für das Coaching nicht vor Ort, sondern haben remote gearbeitet. Mit Zoom, Slack und einem geteilten OneDrive-Laufwerk konnten wir uns austauschen und Arbeitsergebnisse teilen. Das hat erstaunlich gut und schnell funktioniert. Wir hatten jede Woche einen Termin für circa eineinhalb Stunden, in dem sich die Projektleiterin, meine Co-Coachin und ich getroffen haben. Wir haben besprochen, was als Nächstes ansteht und was aus Sicht des Projektes hilfreich wäre.

  3. Was war dein persönliches Highlight während des Coachings?

    Mein Highlight war die im Coaching herausgearbeitete Zielgruppenanalyse – bei uns heißt das Stakeholder-Analyse. Um die Mitarbeiter oder Materialien zu bezahlen, braucht das Projekt Geld. Deshalb haben wir im Coaching angeregt, spezifische Ansprachen für potentielle Geldgeber herauszuarbeiten. Warum sollen sie für Paderborn All-lnclusive spenden? Solche Dinge wirken gar nicht so besonders, aber das zu hinterfragen ist extrem wichtig. Allein weil das Projekt cool ist, heißt das noch nicht, dass man auch Geld bekommt. Welchen Nutzen hat es für den Geldgeber, das Projekt zu unterstützen? Das kann zum Beispiel Ansehen oder Werbung durch soziales Engagement sein. Oder wenn ich beispielsweise als Firma Menschen mit Behinderung angestellt habe, signalisiert das: Wir kümmern uns um euch. Mit diesem Verständnis kann das Projekt zielgerichteter auf die Geldgeber zugehen. Im Grunde haben wir also das „customer-centric“-Prinzip angewendet Das Projekt hat dann erkannt, dass eine solche Analyse auch für andere Zwecke sehr hilfreich ist.

  4. Hast du über das Stipendium hinaus Kontakt zu den Initiativen, die Du beraten hast?

    Ehrlich gesagt, nur sehr sporadisch. Für mich ist das Coaching eine zeitweise Begleitung, quasi ein Zusammenkommen auf einem Weg, den man ein Stück gemeinsam geht. Am Ende des gemeinsamen Abschnitts geht’s dann auf eigenen Wegen weiter – wohlwissend, dass beide Seiten ein Stück gewachsen sind.

Corinna Jansen, Co-Coach von Peter Müller, und Annamarie Hermsdorff, Paderborn-All-Inclusive auf dem startsocial-Stipendiatentag

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