Politik zum Anfassen

Stipendiat 2008

Politik zum Anfassen setzt sich für politische Bildung und Jugendbeteiligung ein.

Politik zum Anfassen e.V. macht seit 2006 Lust auf Demokratie und Beteiligung. Der Verein versteht sich als Event-Agentur für Wissen und positive Demokratie-Erfahrungen: Mit Planspielen, Filmen, Umfragen, Mitmachausstellungen und vielem mehr wird politische Bildung mit Jugendbeteiligung, die Spaß macht, verbunden. Bundesweit werden schulformübergreifend fast 10.000 Schülerinnen und Schüler im Jahr erreicht. Darüber hinaus beteiligt das junge Team in Bereichen, in denen Beteiligung nicht für alle jungen Menschen selbstverständlich ist: Ausbildung, Kultur, Musik, Journalismus, Stadtentwicklung und mehr.

Die startsocial-Coaches dachten groß, hatten eine Professionalisierung vor Augen, nahmen unsere Vision ernst – viel ernster, als wir uns damals zu denken getraut hatten: Das sollte alles möglich sein?

Monika Dehmel, Gründerin und Geschäftsführerin von Politik zum Anfassen e.V.

Wir machen Lust auf Demokratie und ermöglichen Beteiligung: Dieses Motto steht bei uns über allen Projekten. Echte Beteiligung, nicht nur Zuschauen von der Bande oder der Tribüne aus, eigene Ideen umsetzen, richtig teilhaben, dazu gehören – das ist nicht für alle jungen Menschen selbstverständlich. Aus einem eher bildungsfernen Elternhaus kommend, waren es in meinem Leben Schule und Kommunalpolitik, die mir die Möglichkeit gegeben haben, Selbstwirksamkeit zu erfahren und mich zu entfalten. Diese Chancen möchten wir möglichst vielen Menschen weitergeben.

Als ich mit meinem Mann 2006 Politik zum Anfassen e.V. gründete, war der Verein ein Hobby am Küchentisch. Und an eben diesem Küchentisch trafen wir uns mit unseren Coaches im Rahmen von startsocial, ergänzt durch zwei Lehrer, die damals so mutig waren, mit einem Verein, den keiner kannte und den vermeintlich niemand brauchte, politische Bildung neu zu erfinden. Und zum ersten Mal wurden unsere Ideen nicht belächelt: Die startsocial-Coaches dachten groß, hatten eine Professionalisierung vor Augen, nahmen unsere Vision ernst – viel ernster, als wir uns damals zu denken getraut hatten: Das sollte alles möglich sein? Das sollte aus unseren Ideen werden können? Ein echtes Sozialunternehmen? Nicht nur einmal dachten wir, dass das alles eine Nummer zu groß für uns sein könnte.

Wir haben dann gemeinsam mit den Coaches daran gearbeitet, wie wir unsere qualitativ hohe Wirkung auch quantitativ steigern können – wie wir also mehr Menschen erreichen. Ein besonderes Augenmerk hatten die Coaches dabei auf das Controlling, welches wir gemeinsam aufbauten. So konnten wir früh und effektiv die Zahlen im Griff behalten und den Verein wirtschaftlich so stabil wachsen lassen, dass er sich bis heute bewährt.

Das Beratungsstipendium von startsocial war ein zentraler Baustein auf unserem weiteren Weg und so haben wir auch sehr gern später selbst gecoacht für startsocial oder auf andere Weise Stipendiatinnen und Stipendiaten begleitet.

Mittlerweile sind die beiden Lehrer vom Küchentisch unsere besten Freunde und treuesten Projekt-Lehrer und aus dem Hobby ist ein Sozialunternehmen mit über 30 Vollzeit-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geworden. Gut 10.000 Schülerinnen und Schüler erleben mit unseren Projekten jedes Jahr deutschlandweit, wie wirksam und handlungsfähig Demokratie ist und wie befriedigend es ist, selbst wirksam zu sein: Von Planspielen wie Pimp Your Town! zu unserer eigenen Mitrede-App PLACEm. Unsere Pläne können heute gar nicht groß genug sein. Und immer mit dabei: Unsere ungebremste Lust auf (kommunale) Demokratie.

Mehr zu Politik zum Anfassen erfahren Sie hier: www.politikzumanfassen.de

Foto: © startsocial e.V. / Gordon Welters

Erfahrungsberichte von ehrenamtliche Mitarbeit